Test : Medal Of Honor Allied Assault

Medal Of Honor Allied Assault ist ein 3-D Shooter und bisher einer der Besten die ich gespielt habe. Das Ganze spielt im 2. Weltkrieg und man spielt auf der Seite der Alliierten gegen die Deutschen in diversen Lokationen wie Nordafrika, Skandinavien und Frankreich.

Die Grafik ist auf dem aktuellen Stand der Dinge und somit sehr hübsch. Allerdings auch recht Hardwarehungrig. Mein 1.4er Athlon mit Geforce 2 GTS kam damit recht gut zurecht (1024X768) aber viel weniger darf es in der Auflösung wohl nicht sein schätze ich.

Die Gesichter der Kameraden und Gegner sind so detailliert daß man sogar Emotionen darin lesen kann. Die Mimik ändert sich natürlich auch. Also schonmal ziemlich realistisch.

Die Gegnerintelligenz ist auch soweit gut. Handgranaten werden schonmal zurückgeworfen und die Gegner springen auch in Deckung, schiessen um die Ecke und solche Sachen.

Richtig gute Atmosphäre kommt auf mit der wirklich gelungenen Musikuntermalung die man sogar extra hätte verkaufen können :-).

Von den Waffen habe ich zwar keine wirkliche Ahnung aber sie klingen für meine Ohren sehr realistisch und verhalten sich auch so.

Im Spieldesign wurden einige gute Ideen eingebunden die teilweise auch sehr praktisch für die Multiplayer-Option ist. z.B. klappern beim Laufen die Waffen und der Mantel knarrt und Schrittgeräusche sind zu hören. Gibt Speziell dem Multiplayer Modus ein wenig Pfiff.

An manchen Stellen in denen man bei anderen vergleichbaren Spielen gewohnt ist zu warten um alle auftauchenden Gegner zu eliminieren wurde ein wenig Action reingebracht. So tauchen an solchen Stellen immer wieder Gegner auf bis man diese Stelle (oder eine bestimmte andere Stelle) passiert hat. Das macht das Spiel schneller und schwerer.

Das ganze ist auch meistens nicht so total unrealistisch gemacht wie bei anderen 3-D Shootern nach dem Motto "ich alleine gegen die Welt" sondern oft wird man von Kameraden begleitet denen man allerdings keine Befehle geben kann. Die sind aber nicht allzu dämlich so dass sie eigentlich recht nützlich sind.

Auch ein nicht zu unterschätzender Bonus ist die Sprachausgabe. O Wunder : Die deutschen sprechen wirklich deutsch ! Die Amis eben englisch. Und das bei der Originalversion. Bei "Return To Castle Wolfenstein" haben sie wohl keine Deutschen gefunden, das war eher unfreiwillig komisch den englischen Unterhaltungen zuzuhören um dann ein "Jawohl Herr Hauptmann" zu hören und andere deutsche oder deutsch klingende Wörterbrocken. Furchtbar :-) Paradebeispiel ist auch das ansonsten sehr nette Spiel "No One Lives Forever". Sprüche wie "Toten sie ihr !" oder die 'deutsche' Taverne "Das Einsame Valkyrie" haben meine Lachmuskeln doch arg strapaziert. Oder früher das erste Wolfenstein 3D wenn man einen Gegner erschoss - "Mein Leben !" ROTFL !

Aber ich schweife ab. Keine unfreiwillige Komik. Alles professionell gemacht mit der Sprache. Auch wenn ich hin und wieder nicht wusste was man eigentlich von mir will da mit mir ja in der Regel in englisch kommuniziert wird im Spiel. Oder wer weiß schon auf Anhieb wohin man muß wen es heißt "Get to the Shingle" oder "Get to the Trench" ? Und was man unter "Bangalores" versteht weiß sicherlich auch nicht jeder. Aber so kompliziert sind die Levels nun auch nicht daß man da nicht ohnehin automatisch hinkommt. Außerdem gibt es ja den Kompaß als Hilfe.

Das Spiel ist Grafisch, Atmosphärisch und spielerisch wirklich hervorragend. Allerdings gibt es ein paar wenige Punkte zu bemängeln. Diese sind allerdings Schlüsselprobleme aller Computerspiele:

So schwer man den Schwierigkeitsgrad auch einstellt...es ist kein größeres Problem das zu schaffen. Dank "Quicksave" und "Quickload". Ein Computerspiel wird nie richtig realistisch weil man ständig bequem speichern und laden kann. Läßt der Hersteller das Speichern im Level weg (z.B. nur Speichern zwischen den einzelnen Levels) so wird das Spiel gleich von der Presse und von den meisten Spielern in der Luft zerrissen. Man kann es eben keinem Recht machen.

Ein anderes Problem ist die Gewalt. Der Spielehersteller hat in diesem Fall auf extremere Gewaltdarstellung verzichtet. Es ist im Spiel kein Tropfen Blut zu sehen und erschossene Gegner verschwinden nach einiger Zeit. Sehr lustig z.B. bei "Omaha Beach" so ein Strand ohne Blut und Leichen...wer den Film "Der Soldat James Ryan" gesehen hat wird wissen was ich meine. Oder bei diversen Schleichmissionen wo man mal heimlich eine Wache oder sonstige lästige Personen eliminieren muss immer in der Gefahr entdeckt zu werden und Alarm auszulösen. "Mist hoffentlich findet keiner die Leiche...äh welche Leiche eigentlich ?" toller Witz.

Ich brauche keine abgerissenen Gliedmassen und Literweise Blut. Aber schliesslich ist das ein Spiel in dem Gegner erschossen werden und kein Teletubbiespiel. Wer erschossen wird blutet und verschwindet auch nicht einfach so...Zumindest für das Blut gibt es einen guten Patch.

Und so realistisch das Spiel sein mag so hat man doch einen groben Schnitzer eingebaut, aber der ist in den meisten anderen 3-D Shootern auch drin. Mit einer Pistole, einer Menge Handgranaten, einem Gewehr, 2 Maschinenpistolen und evtl noch einer Bazooka (Plus Munition) laufe ich jedenfalls nicht weit, ganz zu schweigen von springen, klettern und schiessen. Die mitgeschleppte Waffenmenge hält sich zwar meist in Grenzen doch das kommt so trotzdem mal vor.

Und noch einen Fehler hat das Spiel: Es ist entschieden zu kurz ! :-) Der Suchtfaktor "dieses Level noch..." ist groß und ruck zuck ist man durch. Möchte wissen warum das Spiel 2 CDs hat ?! Oder kommt einem das wirklich nur so kurz vor weil es so viel Spaß macht ?! Während des Spieles bin ich auf eine Besonderheit gestoßen. Ein "osterei" wohl. Und zwar scheint es neben den offiziellen Missionszielen auch Bonusziele zu geben. Und zwar habe ich es aufgrund eines kleinen Programmfehlers (KI-Kamerad hing an einer Treppenkante fest während ich das Level aufräumte) geschafft zusätzlich zu der Panzerbesatzung noch Verstärkung zum Panzer zu bringen (In dieser Mission musste man einen "Königstiger" klauen). Danach sollte das Level kommen in dem man selbst Panzer fahren darf. Aber vorher durfte ich eine Runde "Verstecken" spielen.

Das sah so aus: Ein neues Level wird geladen aber eigentlich das Alte bloß ohne Gegner aber auch ohne Kameraden. Dann kommt ein Bildschirmtext der einem erklärt daß man eine Minute (oder so) Zeit hat um sich ein Versteck zu suchen. Danach bewegt sich die Kamera weg und man kann nicht mehr steuern. Nun sieht man eine sogenannten "Bazooka-Med" , einen Sanitäter mit Panzerfaust, rumlaufen und die Spur aufnehmen. Und wenn man kein gutes Versteck gefunden hat findet der einen und erschiesst einen. Macht aber nichts weil das Spiel dann ganz normal weiterläuft als wäre nichts gewesen. (???) Ich hatte den Trick aber trotzdem raus nach einigen Versuchen. Der Kollege kann nämlich nicht kriechen oder ducken....

Also Fazit : Sehr empfehlenswert.

Die deutsche Wehrmacht in einem ihrer schwersten Einsätze...beim Kartenspielen

Panzer fahren macht Laune !

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